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Morsumer Kulturfreunde e.V. | 20.05.2024 - 10:47:41 Uhr
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Urteilsfindung durch das Volk

Was bedeutete früher Thing?
Die Volksversammlung war früher das oberste politische Gremium der germanischen Stämme bis in die Zeit des Frankenreiches. Zu festgelegten Zeiten wie Vollmond und Neumond bei dringenden Fällen auch häufiger, trafen sich alle Freien, also Landesbesitzenden, waffenfähigen Männer zum Thing unter einer Linde oder einem anderen heiligen Ort. Unter Vorsitz eines gewählten Fürsten wurde alles beraten, was auch alle betraf. Dazu gehörten auch Krieg und Frieden, Flurbestellung, Steuern, Gesetze und die Aufnahme junger Männer in das Heer. Auch bei der Freilassung Unfreier schöpften unter Leitung eines gewählten Adeligen Richters gewählte Schöffen Recht aus alten Überlieferungen und ahndeten schwere Vergehen wie Friedensbruch, Landesverrat und Frevel gegen die Götter. Die Zustimmung der Versammlung machte das Urteil rechtskräftig.

Was bedeutet heute Thing?
In einer etwas anderen Art, ansonsten aber auch wie früher, soll der Thing eine Urteils- und Meinungsfindung durch das Volk sein. Mit seiner lockeren Art, unter Einbeziehung themenbezogener Sketche und Musikeinlagen, soll der Bürger zum mitdiskutieren motiviert werden und dies bevor Beschlüsse und Weichenstellungen für das Dorf und seine Einwohner durch die Politik gefaßt werden. Denn festzustellen ist doch, daß die verantwortlichen Bürger den Entscheidungsträgern viel zu oft alleine bei ihren Entscheidungen lassen.
Wer an einem solchen Thing teilgenommen hat, wird wahrscheinlich auf dem Nachhauseweg immer etwas enttäuscht sein. Aber auf dem Thing können nun mal keine Beschlüsse gefaßt werden. Aber wenn man nun im nach herein die Thingveranstaltungen Revue passieren läßt, kann man doch feststellen, daß sie doch bei den meisten Themen etwas bewirkt haben.

Folgende Thingthemen:

28.10.1993
Mit den Themen ÖPNV, Küstenschutz, Radwegeausbau, Zustand des Morsumer Wäldchens, Erhalt der Morsumer Schule, Ausbau Muasem-Hüs (Überdachung). Moderiert wurde der Thing von Sönke Nielsen. Musik machten Jonny und Uwe aus Archsum.

31.03.1994 Sylter Müllprobleme war das eine Thema. Dabei ging es um die Siebrestedeponie Munkmarsch und die höheren Müllpreise auf Sylt wie auf dem Festland. Das andere Thema war: Wie können wir unser eigentlich noch friesisches Dorf weiter so erhalten? Carsten Kock vom RSH moderierte diesen Thing. Musik machten wieder Jonny und Uwe.

08.04.1995 Bei diesem Thing war der Sölring Foriining Mitveranstalter. Beim ersten Thema ging es um die Bedeutung eines Friesischen Kindergarten. Zu diesem Thema waren viele Fachleute vom Festland angereist. Das zweite Thema war Küsten- und Naturschutz. Diskussionsteilnehmer waren hier der Leiter des damaligen Amtes für Land- und Wasserwirtschaft Husum, sowie der Leiter des Nationalparkamtes Tönning. Der Lotsengesangverein Knurrhahn aus Brunsbüttel begleitete diese Veranstaltung. Moderiert wurde von Alfred Bartling.

30.04.1995 Dies war ein sogenannter Jux-Thing. Durch Ausrufung des Morsumer Landrechtes und Sperrung der Kreisstraße (Durchfahrt war nur Fahrzeugen mit Morsumer Nummernschildern gestattet) wollte man nochmal darauf aufmerksam machen, daß dieses Dorf nur eine Zukunft hat, wenn der Zunahme von Zweitwohnungen und auch Vermietbetten Einhalt geboten wird. Ebenso dürfte der Autoverkehr auch nicht weiter so zunehmen. Moderieren tat wieder Alfred Bartling.
Dieser Thing fand soviel Interesse, daß der NDR 1997 nachträglich einen Filmbericht fertigte.

29.10.1995 Hier ging es darum, ob Morsum einen eigenen Kindergarten braucht und ob Morsum auch in Zukunft wieder einen eigenen Pastor bekommt. Zum ersten Thema standen die zuständige Staatssekretärin Gyde Köster, die Morsumer Schulleiterin, sowie die Leiterin des Kinderten Archsum Rede und Antwort. Beim anderen Thema diskutierten der Probst Sönke Pörksen, sowie der gesamte Morsumer Kirchenvorstand mit den Morsumern über das doch heiße Thema. Alfred Bartling moderierte, die Gitarrengruppe der Musikschule machte Musik und Frau Knoch erzählte für die anwesenden Kinder Märchen im Kindeszimmer des Muasem-Hüs.

30.04.1996 Ingbert Liebing moderierte zum Thema: Ist die Kurtaxe noch zeitgemäß?. Als Diskussionsteilnehmer waren anwesend Staatssekretär von Plüskow, Gerd Kramer vom Fremdenverkehrsverband S-H, der Landrat Dr. Bastian, Silke Petersen vom Nordseebäderverband, sowie Heinz Maurus als Landtagsabgeordneter. Der Sylter Shantychor sang bei dieser Veranstaltung.

20.01.1997 Hier ging es wieder um die kreiseinheitlichen Müllgebühren, die auch zwischendurch eingeführt waren. Aber durch die statt zweiwöchentliche Abfuhr jetzt kreiseinheitliche vierwöchentliche Abfuhr, rechnete man aus, daß dadurch die Müllgebühren sogar noch gestiegen waren. Das andere Thema war die Schließung der Poststelle im Haus des Morsumer Kaysers. Die zukünftige Morsumer Poststelle sollte im Sparmarkt mit integriert werden. Angereist zu dem Thema war der Regionalleiter der Post Herr Peter Jahn. Alfred Bartling moderierte wieder und der Posaunenchor Morsum sorgte für die musikalische Unterhaltung.

30.04.1997 Hier ging es noch mal um den Nationalpark Watenmeer. Zu dem von Ingbert Liebing moderierten Thema waren u.a. Dr. Peter Conrad, Geburtshelfer des Nationalparkes, vom Landtag Herrlich Marie Todsen und Heinz Maurus, und vom Festland weiter Hans v. Wecheln und für den Landrat Norbert Grimm erschienen. Die alte Morsumer Tanzkapelle „Die Wikinger„ spielten zum ersten Mal wieder öffentlich auf diesem Thing.

20.09.1997 Dies war der erste durchgeführte Kinder-Thing in Morsum. Pastor Schulz leitete diesen Thing mit soviel Geschick, daß er den Kindern zwischen Spiel und Spaß immer wieder deren Wünsche herauslockte, aber ebenso was sie im und am Dorf störte. Zu diesem Thing gab es die sogenannte Dosenmusik und am Schluß auch noch eine Grillwurst.

23.10.1997 Da sich nach dem Thing „Ist die Kurtaxe noch zeitgemäß„ überhaupt noch nichts getan hatte, wurde dieses Thema noch mal aufgegriffen. Die Journalistin Susanne Matthiesen moderierte zu diesem Thema. Und obwohl alle es als notwendig ansahen, daß eine andere Regelung notwendig sei (in der das Geld dem Gast angenehmer aus der Tasche gezogen wird), hat sich bis heute noch nichts verändert. Musik machte zu diesem Thing „Freesen kann dat„.

30.04.1998 Sönke Nielsen moderierte diesen Thing mit den Themen: Windmühlen auf dem Hindenburgdamm, Autoverladung Klanxbüll und braucht eine Insel wie Sylt sieben Kurdirektoren? Windmühlen auf dem Hindenburgdamm, so Ariens von der Bahn AG, wird es seiner Ansicht nach nicht geben, eher aber eine Autoverladung Klanxbüll als einen zweigleisigen Ausbau der Strecke Niebüll-Westerland. Zum zweiten Thema war nur Peter Schnittgard als einziger Kurdirektor erschienen. Wahrscheinlich behagte den anderen dieses Thema nicht. Schnittgard sprach sich gegen eine Zusammenlegung der Kurverwaltungen und damit auch gegen einen Kurdirektor aus. Durch eine Zusammenlegung würde die Charakteristik eines jeden Dorfes Schaden nehmen.

30.04.1999 Unter dem Thema: Hat die Musikschule noch eine Zukunft? moderierte Klaus Koehn aus Kampen diesen Thing. Die großen Finanzprobleme der Musikschule wurde unter anderem von Frau Jürgensen, Leiterin der Musikschule Nordfriesland, den Vorsitzenden des Sylter Fördervereins der Musikschule Sylt Hans-Hermann Wegst und den Kreistagsabgeordneten Droste und Windolf diskutiert. Dieser Thing endete mit dem Appell, alles aber auch alles zu unternehmen, damit die Musikschule auch weiter bestehen bleibt.

30.04.2000 Quo Vadis Morsum, Geisterdorf oder ländliche Idylle, dies war das Thema des letzten Things. Wenn die touristische Bebauung weiter so anhält, und ebenso der Wegzug von jungen Leuten zu anderen Orten oder zum Festland, wird Morsum in nur wenigen Jahren ein Geisterdorf sein. Viele - die meiste Zeit des Jahres - leerstehende Häuser, wohl noch ein Dorf, aber kein Dorfleben mehr, das wird die Zukunft sein. Nicht nur die Morsumer, auch die Gemeindevertreter und die Bau- und Planungsausschußmitglieder von Sylt-Ost sollten durch diesen Thing wachgerüttelt werden. Dieser Thing wurde von Alfred Bartling moderiert. Neben den themenbezogenen Sketchen gab es an diesem Abend noch einen besonderen Leckerbissen. Die Folkloregruppe des neugegründeten Archsumer Kulturkreises sang unter Leitung von Charlie Schmitt Frühlings- und Volkslieder, die, die meisten aus ihrer Jugendzeit wohl kannten, aber doch schon sehr in Vergessenheit geraten waren.
Wie in jedem Jahr hatte der TSV Morsum nach der Thingveranstaltung dann zum Tanz in den Mai geladen. Diese Veranstaltung war ebenso wie der Thing auch wieder sehr gut besucht.
 
30.04.2001 Dieser Thing hatte die das Thema "Förderung des Tourismus, aber ohne Schaden für Land und Leute". Segen und Fluch zugleich, so empfinden nicht wenige Sylter das Geschäft mit dem Tourismus. Die einen lockt die Aussicht auf schnell verdientes Geld. Andere fürchten wegen überbordender Bebauung und damit einhergehender Überfremdung, um die Zukunft der Insel. Moderiert wurde dieser Thing von Sönke Nielsen. Neben Repräsentanten von der Insel, nahm in Vertretung für die Ministerin Ingrid Franzen, ihr Abteilungsleiter für Tourismus Herr Holger Börner teil. Dieser Thing sollte dazu dienen, negative Erscheinungen eines vom Tourismus geprägten Gebietes (zu viele Zweitwohnungen, Wegzug junger Menschen von der Insel usw.) aufzulisten und Vorschläge zur Minderung dieser Nachteile, aber ebenso positive Vorschläge (wie z.B. für eine längere Vermietdauer der vorhandenen Betten, ein in ordentlichem Zustand befindlicher Nössekoog usw.) auszuarbeiten.

04.06.2004 Nutzung Muasem Hüs. Auf diesem von Pastor Schulz moderierten Thing, ging es um die Sorge der Morsumer, dass sie eventuell zukünftig das Hus nicht wie bisher mehr nutzen können. Stagnierende Einnahmen, aber steigende Ausgaben zwingen die Kurverwaltung über andere Nutzungsformen, das zum größten Teil aus Fremdenverkehrs-mitteln gebauten Hauses nachzudenken. Wunsch der Morsumer war, das Morsumer Zimmer im Haus mehr als bisher als Vereinszimmer zu nutzen, um dort auch für die Gäste Morsumer Dorfgeschichte darzustellen. Auch sollten zukünftig weiter Vereinsaktivitäten in den anderen Räumen des Hauses, so wie auf dem Gelände davor, wie Z.B für Ringreiten möglich sein.

23.11.2004 Windmühlen in der Nordsee, ein Abenteurerspielplatz ? Unter der Moderation von Alfred Bartling sollte geklärt werden, ob die geplanten Offshore-Anlagen Vor-oder Nachteile für die Insel bringen. Anlagenbetreiber, so wie Fachleute von der Insel und vom Festland beteiligten sich an der lebhaften Diskussion. Die Mehrheit der Besucher war aber gegen eine solche Industriealisierung der Nordsee.